Hintergrund
Der Klimawandel beeinflusst Gesundheit direkt und indirekt – dort, wo Menschen leben, lernen und arbeiten. Neue Umweltbelastungen fordern die körperliche sowie die psychische Gesundheit heraus und wirken sich auf den sozialen Zusammenhalt aus. Extremwetter, Pandemien, Veränderungen in Mobilität, Ernährung und Versorgung machen deutlich: Lebenswelten brauchen resiliente Strukturen.
Projektziele/ Fragestellung
Hier setzte KliGeS I an, indem es Klimagesundheit als Querschnittsthema für Gesundheitsförderung in den Lebenswelten untersuchte. Realisiert wurde das Vorhaben durch eine empirische Bestandsaufnahme in Form von Studien- und Good Practice-Recherchen sowie Stakeholderanalysen in den Settings Kita und Pflegeeinrichtung.
Orientiert an dem UN-Nachhaltigkeitsziel Nr. 3 "Gesundheit für Alle" wurde der Bedarf von Menschen mit besonderen Armuts- und Gesundheitsrisiken priorisiert, mit dem Ziel der Förderung der gesundheitlichen Chancengleichheit in den Lebenswelten.
Ein weiteres Ziel bestand in der Bildung eines Netzwerks im Bereich Klimagesundheit von Fachleuten/ Multiplikator:innen aus Wissenschaft, Praxis (Klimaaktivitäten und Gesundheitsförderung) und Politik/ Steuerung.
Methodik
Das Projekt wurde im Mixed-Methods-Design umgesetzt – mit einer Good-Practice-Recherche, qualitativen Interviews und Fokusgruppen mit Expert:innen aus Wissenschaft und Praxis.
Ergebnisse
Es existierten zahlreiche Ansätze zur Klimagesundheit – jedoch meist unsystematisch und nicht im Sinne des § 20a SGB V und § 5 SGB XI . Modellbeispiele fanden sich eher in der Sozialen Arbeit. Einzelne Settings wie Kitas und Pflegeeinrichtungen waren bereits aktiv. Jedoch wurden diese Ansätze noch nicht systematisch umgesetzt. Für eine strukturelle Verankerung wurden settingspezifische Leitbilder, breite Beteiligung und die Einführung von KlimaGesundheits-Scouts empfohlen.
Ausblick / Empfehlungen
Klimagesundheit sollte als Handlungsfeld in der GKV-Prävention verankert werden. Die Debatte wurde bereits in Fachgremien aufgegriffen (u. a. Präventionsforum 15.09.2022 in Berlin, Klimapakt Gesundheit 14.12.2022).
Ein Folgeprojekt zur Erprobung und Evaluation wird empfohlen.
Laufzeit:
01.01.22 - 31.12.22
Durchführung:
Berliner Institut für Gesundheits- und Sozialwissenschaften (BIGSo)
Projektleitung:
Projektkoordination:
Elisa Hartung (M.Sc.PH.)
Projektmitarbeitende:
Nadja Höhl (M.Sc.PH.)
Nele Grapentin (M.Sc.PH.)
Eric Krase (M.Sc.PH.)
Gefördert durch:
Verband der Privaten Krankenversicherung e.V.
Publikationen: